Nachhaltige Steigerung der Bildungsausgaben!

"Löwenstark – Der BildungsKICK" der hessischen Landesregierung viel zu klein dimensioniert

Pressemitteilung 20. September 2021

Die GEW Hessen hat heute (20.9.2021) in Frankfurt das Landesprogramm "Löwenstark – Der BildungsKICK" kritisiert. Dazu sagte die GEW-Landesvorsitzende Birgit Koch: „Rückmeldungen, die uns zu 'Löwenstark – Der BildungsKICK' erreichen, sind mehr als ernüchternd. Das Programm ist bürokratisch und mit Blick auf die Abrechnung zu kompliziert. Im ländlichen Raum ist es fast nicht möglich, Personal für das Programm zu finden. Ein Nachteil ist dabei, dass die im Rahmen flexibler Vertretungsreserve beschäftigten Vertretungskräfte im Rahmen von ‚Löwenstark‘ nicht arbeiten können. Dem Programm ist anzumerken, dass es mit heißer Nadel gestrickt wurde.“

Zudem sei "Löwenstark – Der BildungsKICK" viel zu klein dimensioniert. Koch erläuterte dies an einem Beispiel: „Eine dreizügige Grundschule in Südhessen hat aus dem Programm knapp 7.000 Euro erhalten. Mit dem Geld kann höchstens eine Stunde Doppelsetzung pro Klasse und Woche erteilt werden. Die Schule hat sogar noch das Glück, dass hierfür gerade in Pension gegangene Kolleginnen und Kollegen gewonnen werden konnten. Letztlich handelt es sich um einen Tropfen auf den heißen Stein.“

Qualität und Kontinuität, so das Resümee von Birgit Koch, ist mit dem Programm nicht gewährleistet: „'Löwenstark – Der BildungsKICK' ist eine einzige Mogelpackung. Der von der Landesregierung permanent für Marketingzwecke von schlechten Maßnahmen missbrauchte Hessenlöwe kann einem schon leidtun. Die Corona-Krise droht das sowieso schon bestehende soziale Gefälle im Bildungsbereich nachhaltig zu vergrößern. Wir brauchen auf Dauer angelegte Verbesserungen in den Schulen – dazu gehört mehr Personal und eine gute und zeitgemäße Schulinfrastruktur. Den bestehenden Mangel versucht die Landesregierung zu verschleiern, indem sie Potemkinsche Dörfer errichtet. Damit muss endlich Schluss sein.“

Foto: unsplash.com | Andrey Lear