Bundeswehr raus aus der Schule!

GEW Hessen spricht sich entschieden gegen Jugendoffiziere an Schulen aus | Pressemitteilung

Frankfurt: Die GEW Hessen kritisiert Kultusminister Armin Schwarz für seine Entscheidung, dass Bundeswehr und Kultusministerium zukünftig enger zusammenarbeiten. Politische Bildung ist von ausgebildeten Pädagog:innen zu leisten und nicht von Beschäftigten des Militärs.


Thilo Hartmann, Vorsitzender der hessischen GEW, kritisiert die zunehmende Präsenz von Jugendoffizieren der Bundeswehr an hessischen Schulen:

Die Bundeswehr hat an hessischen Schulen nichts zu suchen. Es ist fatal, wenn Jugendoffiziere, die an anderer Stelle Werbung für einen Dienst in der Bundeswehr machen, vor Schüler:innen als ‚neutrale‘ Experten auftreten.


Laut Kultusminister Schwarz soll mit dieser Maßnahme die politische Bildung verbessert werden. „Gerade in der heutigen Zeit ist gute politische Bildung essentiell. Herr Schwarz sollte sich daher dafür einsetzen, dass der Unterricht von ausgebildeten Lehrkräften gehalten wird“, fordert Hartmann. Das Fach Politik und Wirtschaft werde am häufigsten fachfremd unterrichtet, was der Qualität des Unterrichts abträglich sei.


Die Zahl der Minderjährigen, die sich zum Wehrdienst verpflichten lassen, habe sich seit 2021 mehr als verdoppelt. „Wenn sich der Auftritt von Jugendoffizieren an hessischen Schulen normalisiert, droht die Zahl der sich verpflichtenden Minderjährigen zu steigen“, kritisiert Hartmann. Die UN-Kinderrechtskonvention schließe jedoch mit gutem Grund den Wehrdienst für unter 18-Jährige aus. Deutschland beruft sich mit seiner Praxis auf eine Ausnahmeklausel. Zwar werden laut Bundeswehr keine Minderjährigen in Kampfeinsätze geschickt. „Minderjährige, die sich für mehrere Jahre verpflichten, können ihren Dienst jedoch nicht einfach kündigen“, gibt Hartmann abschließend zu bedenken.