Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen (GEW) unterstützt die Kampagne „Sprach-Kitas retten“. Gewerkschaften, Verbände, zahlreiche Kitaträger, Fachkräfte und Eltern tragen die Kampagne, mit der verhindert werden soll, dass das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ Ende 2022 ausläuft.
Thilo Hartmann, Vorsitzender der GEW Hessen, betont: „In den Kitas und bei den betroffenen Familien herrscht große Enttäuschung über die geplanten Einsparungen.“ Darüber hinaus, so merkt Hartmann an, sei es ein katastrophales Signal ausgerechnet in Zeiten steigender Flüchtlingszahlen die Förderung von Sprachkompetenz zurückzufahren. „Der Spracherwerb ist ein wichtiges Grundgerüst für erfolgreiches Lernen und somit auch für die gesamte weiter Entwicklung von Kindern.“ Die besonderen Belastungen durch zwei Jahre Pandemie und der durch Überlastung gekennzeichnete Arbeitsalltag in den Kitas erfordere dringend kräftige zusätzliche Investitionen in die frühkindliche Bildung.
Für kommende Woche hat das Bündnis „Sprach- Kitas retten“ zu einem Aktionstag aufgerufen. In Frankfurt wird es in diesem Rahmen am Mittwoch, dem 19. Oktober eine Kundgebung im Stadtteil Gallus geben. Dort werden Fachkräfte, Kinder und Familien zusammenkommen, um ihrer Forderung nach Fortsetzung des Bundesprogramms lautstark Gehör zu verschaffen.
Auch die GEW Hessen ruft zur Teilnahme am Aktionstag auf, denn, so Thilo Hartmann: „Es ist für alle Betroffenen wichtig gemeinsam für bessere Bedingungen in der frühkindlichen Bildung einzustehen. Bessere Ressourcen und gute Arbeitsbedingungen kommen den Beschäftigten, den Kindern und den Familien gleichermaßen zugute!“
Zum Hintergrund: Im Koalitionsvertrag hatten die Parteien der Ampelregierung angekündigt, das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Im Haushaltsentwurf für 2023 sind jedoch keine Gelder eingestellt. Damit würde das Programm Ende 2022 auslaufen. Hessen erhält derzeit 15,5 Millionen Euro jährlich aus dem Programm „Sprach-Kitas“ für die Finanzierung von Personalkosten. In Hessen erhalten rund zwölf Prozent der Tageseinrichtungen für Kinder eine Förderung aus dem Bundesprogramm.
Hinweis:
Kundgebung des „Bündnisses Sprach-Kitas retten“ am Mittwoch, den 19. Oktober, in der Frankenallee 144, Beginn 15:30.