Sozialpädagogische Berufe

Anspruch und Wirklichkeit

Die Bedeutung und Vielfalt sozialpädagogischer Berufe, ebenso ihrer Einsatzbereiche, hat in den zurückliegenden Jahren stetig zugenommen. Die Bandbreite der Berufe – auch in der Fachgruppe der GEW - umfasst inzwischen SozialassistentInnen, ErzieherInnen, SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen, ErziehungswissenschaftlerInnen, Heil- und KindheitspädagogInnen. Die Einsatzbereiche reichen von der Kita, über die verschiedensten Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, die Schule bis hin zu diversen Angeboten und Maßnahmen der Sozialen Arbeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Aufgaben der sozialpädagogischen Fachkräfte umfassen Betreuung, Erziehung und Bildung, letztlich geht es um die Umsetzung des sozialstaatlichen Auftrags, gesellschaftlichen Benachteiligungen von Individuen und gesellschaftlichen Gruppen entgegenzuwirken und Chancengleichheit zu fördern.

Mit dieser für unsere Gesellschaft sehr bedeutsamen und anspruchsvollen Arbeit haben die Arbeitsbedingungen in sozialpädagogischen Berufen nicht Schritt gehalten. Immer noch fehlt es an einer angemessen gesellschaftlichen Wertschätzung sozialpädagogischer Arbeit. Das schlägt sich weithin in einer unzureichenden Finanzausstattung entsprechender öffentlicher Haushalte, in einer verbreitet noch zu geringen Vergütung, in unzulänglichen fachlichen Standards, z. B. in einer zu knappen Personalbemessung, in zu großen Gruppen oder Fallzahlen, in fehlenden Zeitbudgets für nicht unmittelbare pädagogische Tätigkeiten u.a. mehr negativ nieder. Die Vielfalt der Arbeitsbereiche und Träger - öffentliche neben freien und kirchlichen, gemeinnützige neben kommerziellen - verhindern einheitliche oder gar gänzlich tarifliche Regelungen. Organisierte Interessenvertretung ist nötig. Gewerkschaften und Personalvertretungen sind gefordert.         

In der GEW, die sich als Bildungsgewerkschaft und Interessenvertretung für alle pädagogischen Berufe versteht, machen sich die skizzierten Verhältnisse in steigenden Mitgliederzahlen fest. Besonders die Tarifauseinandersetzungen der letzten Jahre und das Eintreten für die Aufwertung sozialer und pädagogischer Berufe haben die gewerkschaftliche Organisation gestärkt.

In der GEW werden alle Mitlieder der o.g. Berufe und Arbeitsbereiche der „Fachgruppe Sozialpädagogische Berufe“ zugeordnet. Die Fachgruppe ist darüber hinaus ein gewerkschaftliches Gremium, das ca. 3 – 4 mal im Jahr auf Hessenebene tagt. Sie bietet interessierten Mitgliedern die Möglichkeit, sich über aktuelle berufliche Fragen und Probleme auszutauschen, sich zu informieren und sich auch selbst aktiv in die gewerkschaftliche Arbeit einzubringen.

Wer sich für eine Mitarbeit interessiert, kann sich gerne mit den nebenstehenden Kontaktpersonen in den Geschäftsstellen der GEW Hessen in Verbindung setzen.