Stellenabbau und Qualitätsverlust an der Goethe-Universität Frankfurt

Hochschule und Forschung

Pressemitteilung

Die Betriebsgruppe der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen an der Goethe-Universität Frankfurt warnt vor Stellenabbau und Qualitätsverlusten in Lehre und Forschung. Seit dieser Woche erhalten die Beschäftigten in einigen Fachbereichen der Universität die Nachricht, falls es nicht gelinge im Vergleich zu 2019 ca. 20 - 30 Prozent Ernergie einzusparen, erwägt die Hochschulleitung für Jahr 2023 eine Haushaltssperre von mindestens 6 Prozent auf alle Budgets. „Dies könnte dazu führen, dass über 100 Stellen nicht wiederbesetzt werden. In den Fachbereichen, die ohnehin schon chronisch unterfinanziert und personell stark unterbesetzt sind, sorgt eine solche Nachricht für viel Aufregung“, sorgt sich Pascal Annerfelt, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Rechtswissenschaft und für die GEW im Personalrat der Goethe-Universität.
 

„Einschränkungen und Qualitätsverluste im Studium können wir uns an der Goethe-Universität nicht leisten“, meint auch Andrea Meierl, Lehrende am Internationalen Studienzentrum ISZ und Vertreterin der GEW im Senat der Universität. „Wir wollen vor allem, dass die Universität uneingeschränkt geöffnet bleibt, das ist sie ihren Studierenden schuldig“, betont Luise Brunner, studentische Senatorin der Goethe-Universität.
 

„Während der Coronapandemie haben wir Beschäftigten alles dafür getan, dass die Lehre weiterläuft. Für viele Studierende war es eine harte Zeit. Studierende und Beschäftigte können diese zusätzliche Last der höheren Heizkosten nicht tragen“, so Melanie Schreiber, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie und ebenfalls Mitglied des Personalrates für die GEW. Einig sind sich die Gewerkschafter:innen darin, dass bei aller Einsicht zum Sparen die individuellen Bemühungen voraussichtlich nicht ausreichen. „Es braucht ein hessenweites Energie-Hilfspaket der Landesregierung und eine Öffnung des bundesweiten Härtefall-Fonds für die Hochschulen“, fordert Pascal Annerfelt für die GEW. „Unser Präsidium ist in der Pflicht, klar über die aktuelle Situation zu informieren und sich gegenüber dem Land für die Studierenden und Beschäftigten einzusetzen.“
 

Die Aktiven der GEW trafen sich am Donnerstag zu einer Krisensitzung und votierten für die Aufnahme von Gesprächen mit anderen Gruppen, um vergleichbare Proteste wie in Darmstadt in der vergangenen Woche zu organisieren.