Bildungspolitik

GEW Hessen für eine vielfältige und mündige Gesellschaft

Ihr seid gar nicht "alle"!

„Demo für alle“ behauptet: Sie seien eine „Demo für ALLE“. 

Richtig ist:

Bei der „Demo für alle“ handelt es sich um wenige ultrakonservative und christlich-fundamentalistische Gruppen, die aus dem gesamten Bundesgebiet anreisen. In Hessen hat sich der Landeselternbeirat von den Kritikpunkten dieser Gruppen am hessischen Lehrplan zur Sexualerziehung distanziert.

„Demo für alle“ sagt: Kinder würden „indoktriniert“, entsprechend einer „Gender-Ideologie“.

Richtig ist:

Sexuelle und geschlechtliche Identität sind nicht frei wählbar. Eine Indoktrinierung in Form von „lenken“ und „heilen“ wäre psychische Gewalt und obendrein zwecklos. Der hessische Lehrplan betont: „Entsprechend der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes ist bei der Sexualerziehung Zurückhaltung zu wahren. [Sie] soll die gesellschaftlichen Realitäten berücksichtigen.“

„Demo für alle“ unterstellt: „Das Erziehungsrecht der Eltern wird im höchst sensiblen Bereich der Sexualität im neuen Lehrplan regelrecht mit Füßen getreten.“ 

Richtig ist:

Der neue Lehrplan sagt: „Sexualerziehung steht im Spannungsfeld zwischen dem Recht der Eltern, dem Persönlichkeitsrecht des Kindes und dem Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule [und muss folglich] in einem sinnvollen Zusammenwirken von Schule und Elternhaus [geleistet werden].“

Die Schule erzieht Kinder und Jugendliche damit zu Mündigkeit, Selbstbestimmung und demokratischer Handlungsfähigkeit in einer vielfältigen Gesellschaft.

„Demo für alle“ befürchtet: Der Schutz von Ehe und Familie und ein christliches Menschenbild sei gefährdet. 

Richtig ist:

Ein Familienbild, das nur von einer heterosexuellen Kleinfamilie ausgeht, diskriminiert eine Vielzahl von Kindern, die in anderen Familienformen leben, zum Beispiel Patchwork-Familien, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Eltern, Stieffamilien und Adoptivfamilien … 

Wichtig ist:

Maßstäbe für die schulische Bildung und Sexualerziehung müssen in einer demokratischen Gesellschaft die Menschen- und Bürger_innenrechte sein. Diese können nicht auf fundamentalen religiösen Moral- und Wertvorstellungen gründen.

Als GEW Hessen und AG LesBiSchwule Lehrer_innen in der GEW Hessen unterstützen wir den Lehrplan zur Sexualerziehung als wichtigen Schritt zu einer angemessen Begleitung der Schüler_innen bei der Entwicklung ihrer individuellen Identität in unserer Gesellschaft.

Flyer zum Ausdrucken, Verteilen


        Kontakt


         Referent Bildungspolitik

           Dr. Roman George
           069–971293–20
           Fax 069–971293–93 
           rgeorge@gew-hessen.de