Für gift- und schadstofffreie Schulen

GEW-Arbeitsgruppe Gift- und Schadstoffe

nsbesondere Schulbauten aus den siebziger Jahren sind in vielen Fällen durch Schadstoffe belastet. Asbesthaltige Baumaterialien, durch PCB belastete Raumluft und Schimmelbildung gefährden die Gesundheit von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften. Sanierungsmaßnahmen sind in vielen Fällen dringend geboten, beinhalten aber auch die Gefahr, dass vorhandene Schadstoffe freigesetzt werden – wie kürzlich in der Offenbacher Käthe-Kollwitz-Schule. Ein offensichtlich schlecht informierter Handwerker hatte gleich in mehreren Räumen Löcher in asbesthaltige Bodenbeläge gebohrt und dabei den hochgefährlichen Stoff freigesetzt. Der Vorstand des GEW-Kreisverbands Offenbach hatte schon frühzeitig vor einer Sanierung im laufenden Betrieb gewarnt und sich für einen vorübergehenden Umzug in Container stark gemacht. Der Zwischenfall habe das Vertrauen des Kollegiums erschüttert, denn „bereits eine einzige mikroskopisch kleine Asbestfaser“ könne Lungenkrebs auslösen. Der Unterricht am Darmstädter Berufsschulzentrum wurde kurzerhand ins Freie verlegt, um gegen die Asbestbelastung zu demonstrieren.

Auch Neubauten sind vor Schadstoffbelastungen nicht gefeit. Lehrkräfte und Eltern der Frankfurter Rebstockschule, die inzwischen den Namen Viktoria-Luise-Schule trägt, klagten über gesundheitliche Beschwerden (HLZ 7-8/2017). Ihre Proteste veranlassten den Schulträger zu intensiven Messungen, doch die „Entwarnung“ der Stadt kommt nach Auffassung des GEW-Bezirksvorstands „zu früh“. Sie mache es sich zu leicht, „wenn sie einfach alle Probleme auf falsches Lüftungsverhalten der Gebäudenutzer zurückführt“.

GEW-Arbeitsgruppe Gift- und Schadstoffe

Das nächste Koordinierungstreffen der Arbeitsgruppe „Gift- und Schadstoffe in Bildungseinrichtungen“ der GEW Hessen findet am Donnerstag, dem 7. Dezember 2017, von 16 bis 19 Uhr in der Landesgeschäftsstelle statt (Zimmerweg 12, 60325 Frankfurt).