Beschäftigte in den Bildungseinrichtungen schützen!

GEW Hessen fordert Corona-Tests für alle Beschäftigten im Bildungsbereich

Pressemitteilung 12 Juni 2020

Viele Einrichtungen und Geschäfte sind mittlerweile wieder geöffnet, doch überall gelten noch Abstandsregeln und Maskenpflicht. Die Aufnahme des Regelbetriebs für die Grundschulen ab dem 22. Juni 2020 und für die Kitas ab dem 6. Juli 2020, ist   angekündigt. In den Bildungseinrichtungen gilt das Abstandsgebot von mindestens 1, 5 Metern nicht länger. Dies zeichnet ein trügerisches Bild vermeintlicher Sicherheit, denn die Pandemie ist nicht vorbei.

Ein Blick über den hessischen Tellerrand und auch in die Welt zeigt, dass immer wieder Infektionen mit dem COVID-19-Virus auftauchen und sich schnell verbreiten können. „Ein Grund mehr die Situation in den Bildungseinrichtungen in den Blick zu nehmen, denn hier treffen viele Menschen aufeinander.“ finden die Vorsitzenden der GEW Hessen, Birgit Koch und Maike Wiedwald.

Pädagogische Arbeit erfordert häufig auch den persönlichen Kontakt mit Kindern bzw. Schülerinnen und Schülern. Bei voller Gruppenstärke in den Bildungseinrichtungen können die Abstandsgebote von 1,5 bis 2 Metern aufgrund der Raumgröße nicht eingehalten werden. Es ist davon auszugehen, dass Kinder, auch wenn sie seltener Krankheitsanzeichen zeigen, trotzdem infiziert sein können und den Virus genauso verbreiten können, wie Erwachsene. Eine Ansteckung bei pädagogischen Tätigkeiten ist daher, trotz aller hygienischen Maßnahmen vor Ort, nicht ausgeschlossen. Ganz im Gegenteil: Gerade, weil junge Menschen eher keine oder nicht so stark ausgeprägte Krankheitsanzeichen aufweisen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass eine Ansteckung erst sehr spät entdeckt wird.

 

Die Vorsitzenden der GEW Hessen, Birgit Koch und  Maike Wiedwald fordern daher, dass die Kolleginnen und Kollegen in den hessischen Bildungseinrichtungen, sich freiwillig wöchentlich auf COVID-19 testen lassen können. „Damit kann hoffentlich einer zweiten Welle vorgebeugt werden, weil Infektionen schneller erkannt und nachvollzogen werden können.“, so Koch und Wiedwald weiter. „Für uns gehört das zum Gesundheitsschutz der Kolleginnen und Kollegen jetzt dazu – und nicht erst nach den Sommerferien! Denn schon jetzt sind in einigen Kitas alle Kinder wieder in tagtäglicher Betreuung.“

 

Aus Sicht der GEW Hessen sollen freiwillige Testmöglichkeiten allen Bildungseinrichtungen ermöglicht werden: Von der Krippe und Kita, über die Grundschulen und weiterführenden Schulen, Hochschulen und den Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Denn überall dort sind Beschäftigte in Situationen, in denen sich der Mindestabstand nur schwer einhalten lässt.

Ein weiteres Thema der Bildungsgewerkschaft GEW ist die Sorge um den Umgang mit Betroffenen einer Risikogruppe sowie deren Angehöriger. „Weil für diese Menschen ein schwerer Krankheitsverlauf zu befürchten ist, sind sie besonders zu schützen.“ fordern Koch und  Wiedwald. „Menschen, die selbst zu einer Risikogruppe gehören oder mit diesen in einem Haushalt leben, dürfen aus unserer Sicht nur freiwillig zu Arbeiten in direktem Kontakt mit Kindern herangezogen werden. Wer zu einer Risikogruppe gehört sollte deshalb alternative Beschäftigungsmöglichkeiten erhalten. Alles andere ist fahrlässig!“

Abschließend fordern  die Vorsitzenden der GEW Hessen: „Wir erwarten von der hessischen Landesregierung, dass sie sowohl die Tests als auch den Gesundheitsschutz für Betroffene aus den Risikogruppen schnellstmöglich im Landesdienst umsetzt und in den Bereichen, wo sie nicht als Dienstherr fungiert, also zum Beispiel für Kindertagesstätten und Krippen, ausdrückliche Empfehlungen ausspricht. Das ist bisher ausgeblieben.“