„Friedvolles Miteinander ist wichtiger denn je!“

Dritte Verleihung des Bertha-von-Suttner Friedenspreises für die Jugend | Pressemitteilung

Frankfurt: Heute, am 13. Juni 2024, wurde der Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für die Jugend in der Jugendkirche JONA in Frankfurt am Main verliehen. Der Preis wurde bereits zum dritten Mal von einem Bündnis aus Friedensinitiativen und der GEW Hessen ausgeschrieben.
 

In Zeiten, in denen die Bundesministerin Stark-Watzinger Zivilschutzübungen an Schulen und ein unverkrampftes Verhältnis zur Bundeswehr einfordert, finden friedenspolitische Stimmen immer seltener Gehör. Heike Ackermann, stellvertretende Vorsitzende der hessischen GEW, widerspricht den Forderungen der Bundesministerin und sagte in ihrer Laudatio zur Verleihung des Preises:

Wir erleben momentan sehr deutlich, dass Frieden und gewaltfreie Konfliktlösung keine Selbstverständlichkeit sind. Um so schöner ist es, dass sich so viele tolle Schulklassen an dem Preis beteiligt haben. Vielen Dank!“. Auch die Bundeswehr lade jährlich Schüler:innen ab der 8. Jahrgangsstufe zu kostenlosen Klassenfahrten zum Hessentag ein, um mit Kriegsgeräten Werbung für das Militär zu machen. „Ob im Schulunterricht oder auf dem Hessentag – Werbung für das Militär bei Minderjährigen darf nicht sein!“, forderte Ackermann.


Die feierliche Preisverleihung wurde von Lara Jansen und Norman Jost, als Repräsentant:innen des Bildungswerkes des Friedensdorfes International, moderiert. Diese sagten zum Beginn der Veranstaltung: „Die Vergabe des Preises und das Engagement für Frieden sind noch immer, fast genau 110 Jahre nach dem Tod von Bertha von Suttner, notwendig. Krisen, Konflikte und Krieg nehmen stetig zu. Aber auch der um sich greifende Rechtsruck in Europa und speziell in Deutschland, dessen Ziel nicht aus Frieden für alle, sondern nur für eine kleine Gruppe privilegierter Menschen besteht, ist ein Zeichen für Unfrieden!
 

Am Bertha-von-Suttner-Friedenspreises für die Jugend konnten alle hessischen Schüler:innen aus allen Jahrgangsstufen und Schulformen teilnehmen. Den dritten Platz erzielte die Klasse 5c der Edith-Stein-Schule in Offenbach am Main, einer integrierten Gesamtschule. Mit ihrer Friedens-Performance „Wir wollen Frieden“ ruft sie uns alle dazu auf, über die Sorgen und Ängste nachzudenken, die mit Krieg und seinen Auswirkungen einhergehen. Zum Projekt


Der zweite Platz ging an die engagierten Schüler:innen der Klassen 5d, e und f des Gymnasiums Nord aus Frankfurt. Das Projekt „Rot gegen Rassismus & Friedenstauben“ bestand aus zwei Teilen. Zum einen trugen alle Schüler:innen der Schule einen Tag lang Rot, um auf Rassismus aufmerksam zu machen. Rot als Signalfarbe, als Symbol für das Blut, das uns alle verbindet, und für die Gleichheit aller Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft oder Glauben. Zum anderen kreierten die Schüler:innen im Rahmen des Religionsunterrichts Friedenstauben, welche sie mit ihren Wünschen für eine bessere Welt beschrifteten. Zum Projekt

 

Mit dem ersten Platz wurden in diesem Jahr die Schüler:innen der Hostatoschule aus Frankfurt-Höchst ausgezeichnet. Sie erbauten eine Landschaft samt Dorf aus Holz, das eine utopische Vision verkörpert - eine Vision der Welt, in der Frieden und Harmonie herrschen. Die zweite Landschaft samt Dorf zeigt sich als Dystopie – eine vom Krieg verstörte Lebenswelt. Diese eindringliche Gegenüberstellung erinnert daran, dass Frieden nicht selbstverständlich ist, sondern dass wir uns aktiv dafür einsetzen müssen, ihn zu bewahren und zu schützen. Die Klasse erhält 2.000 Euro für eine friedenspolitische Studienfahrt. Zum Projekt

 

Wir danken allen Schulklasse, die sich an dem Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für die Jugend beteiligt haben. Die GEW finanziert den Preis für den ersten Platz und unterstützt durch Mitarbeit in der Organisation und der Jury durch Tony Schwarz.