GEW Hessen fordert höchste Priorität

Maßnahmen zum Gesundheitsschutz an hessischen Schulen verstärken!

Pressemitteilung 27. Januar 2021

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat das hessische Kultusministerium aufgefordert, die Maßnahmen zum Gesundheitsschutz an den Schulen zu verstärken. Dazu sagte Birgit Koch, Vorsitzende der hessischen GEW, heute in Frankfurt: „Zahlreiche Untersuchungen haben mittlerweile nachgewiesen, dass Kinder in Bezug auf das Corona-Virus genauso ansteckend sind wie Erwachsene. Und es ist mittlerweile auch nicht mehr zu bestreiten, dass es in Schulen zu vermehrten Ansteckungen mit dem Corona-Virus kommt, wenn die einschlägigen Schutzmaßnahmen wie die Abstandsregelungen nicht beachtet werden. Die Aussagen von wissenschaftlichen Studien aus Indien, Österreich und Großbritannien liefern dafür klare Belege. Aber auch in Deutschland gibt es dazu wichtige Arbeiten, etwa vom Münchner Helmholtz Zentrum oder vom Karlsruher Institut für Technologie. Vor diesem Hintergrund muss der Hessische Kultusminister das Thema Gesundheitsschutz endlich ganz oben auf seine Agenda setzen!“

Koch zeigte sich besorgt, weil die mutierten Sars-Cov-2-Erreger aus England, Südafrika und Brasilien auch in Hessen nachgewiesen wurden. Es sei nicht auszuschließen, dass diese in die Schulen getragen werden: „Gerade in den Grundschulen nimmt die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die den Präsenzunterricht besuchen, von Woche zu Woche zu. Das verwundert nicht, sind doch von Seiten des Kultusministeriums nach dem Ende der Weihnachtsferien falsche Erwartungen geweckt worden, indem  dieses nicht deutlich genug vermittelte, dass die Schülerinnen und Schüler – egal ob im Präsenz- oder Distanzunterricht  – denselben Unterricht erteilt bekommen.“

Erforderlich sei so Koch, ein Gesundheitsschutz für alle in der Schule Beschäftigten und für alle Schülerinnen und Schüler: „Die Schulleitungen geben in dieser Krisensituation ihr Bestes, obwohl sie oft vom Schulträger alleine gelassen werden. Die britischen Forschungsergebnisse, nach denen das dort mutierte Sars-Cov-2-Virus besonders ansteckend gerade bei Kindern ist, sind äußerst beunruhigend. Die Schulträger in Hessen müssen schnellstmöglich genügend Luftfilter bzw. Lüftungsanlagen und CO 2-Messgeräte für die Klassenräume anschaffen. Corona-Schnelltests sollten wöchentlich angeboten werden. FFP2-Masken müssen flächendeckend kostenfrei auch für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung gestellt werden. Diese Maßnahmen sind besonders dringend, da nun endlich der von uns schon seit langem geforderte Wechselunterricht in die Praxis umgesetzt werden soll. Und schließlich muss das Kultusministerium ein alternatives Konzept zu seinen jetzt bekanntgegebenen Planungen für den Fall entwerfen, dass die Inzidenzwerte Mitte Februar nicht in der erwarteten Weise gesunken sein sollten.“