Kein „weiter so“ in Kindertagesstätten

GEW Hessen fordert Gesundheitsschutz für Kita-Beschäftigte

Pressemitteilung 13. Januar 2020

Ende letzten Jahres hieß es mehrfach seitens der hessischen Landesregierung, dass man sich immer wieder aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse anschauen und darauf reagieren werde. Doch jetzt, Anfang 2021 und mit extrem hohen Infektionszahlen, ist davon bei den Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung in den Kindertagesstätten nichts mehr zu hören. Stattdessen sind die Kindertagesstätten weiterhin im Regelbetrieb. Und weiterhin wird lediglich an die Eltern appelliert, die Kinder besser Zuhause zu behalten.

Maike Wiedwald, Vorsitzende der GEW Hessen, erinnert: „Wir haben schon vor Weihnachten kritisiert, dass das Abwälzen der Verantwortung auf die Eltern diese in schwierige Situationen bringen und kaum für kleinere Gruppen in den Kitas sorgen wird.“

„Was fast an Achtlosigkeit grenzt, ist das beständige Ignorieren aktueller wissenschaftlicher Daten und Erkenntnisse durch die hessische Landesregierung“, so Wiedwald weiter. „Die von der Barmer Ersatzkasse und der AOK im Dezember vorgelegte Studie stellt für die Berufsgruppe der Erzieherinnen und Erzieher eine um mehr als 2,2-fache höhere Betroffenheit durch Covid-19-Erkrankungen als beim Durchschnitt der Beschäftigten fest. Erzieherinnen und Erzieher sind damit am stärksten von Covid-19-Erkrankungen betroffen. Immer mehr Studien belegen, dass auch jüngere Kinder das Virus übertragen können. Wir erwarten von der Landesregierung, dass sie auf diese neuen Erkenntnisse reagiert, die Beibehaltung des Regelbetriebes überdenkt und den Besuch durch kleinere Gruppen reguliert.“

Ein „weiter so“ könne es nun nicht mehr geben: „Die Erzieherinnen und Erzieher fühlen sich gerade vollkommen von der Politik vergessen und allein gelassen“, fasst Wiedwald die Stimmungslage bei den Beschäftigten zusammen.

„Vor diesem Hintergrund fordert die GEW Hessen die Landesregierung auf, den Erzieherinnen und Erziehern deutlich früher die Möglichkeit der Impfung einzuräumen und sie in der Prioritätenliste nach oben  zu setzen“, so Wiedwald abschließend.