Rechtzeitig Vorkehrungen für das neue Schuljahr

unter Pandemie-Bedingungen treffen!

Pressemitteilung 29. Juni 2020

Angesichts der anstehenden Sommerferien richtet die GEW Hessen bereits den Blick auf das kommende Schuljahr, das Mitte August starten wird.

Dazu äußerte sich Maike Wiedwald, Vorsitzende der GEW Hessen, wie folgt: „Zum jetzigen Zeitpunkt weiß niemand, wie sich das Infektionsgeschehen Mitte August darstellen wird. Die regionalen Ausbrüche in den letzten Tagen erinnern uns daran, dass der Corona-Virus keineswegs aus Deutschland verschwunden ist, auch wenn die Fallzahlen in Hessen bislang zum Glück nach wie vor niedrig sind. Auch die besorgniserregenden Entwicklungen in anderen Ländern wie Israel oder Australien, die sich nach einem erfolgreichen Lockdown recht schnell wieder geöffnet haben, rufen uns eindringlich ins Gedächtnis, vorsichtig zu bleiben.“

Die Kultusministerkonferenz hat Mitte Juni erklärt, dass sie für nach den Sommerferien einen regulären Schulbetrieb nach geltender Stundentafel anstrebt. Dafür solle die Abstandsregelung von 1,5 Metern entfallen, insofern es das Infektionsgeschehen zulasse. Dazu nochmals Maike Wiedwald: „Wir können den dringenden Wunsch vieler Eltern, dass die Schulen möglichst bald wieder zum Regelbetrieb zurückkehren mögen, sehr gut nachvollziehen. Als Bildungsgewerkschaft ist es uns ein wichtiges Anliegen, dass Schulen so viel Präsenzunterricht wie möglich durchführen können. Die Verantwortung für die Gesundheit aller in der Schule darf dabei jedoch auf keinen Fall zu kurz kommen. Und die Schulen müssen systematisch darauf vorbereitet werden, dass auch im kommenden Schuljahr ein Wechsel aus Präsenzunterricht und dem angeleiteten Lernen zu Hause notwendig werden kann. Die Zeit über die Sommerferien muss jetzt genutzt werden, um die Schulen so gut wie möglich für das kommende Schuljahr unter dem Vorzeichen der Pandemie aufzustellen.“

Aus Sicht der GEW Hessen müssen unter anderem die folgenden Herausforderungen in den kommenden Ferienwochen mit Hochdruck angegangen werden:

  • Die Sanitäranalgen an vielen Schulen müssen umgehend instandgesetzt und ausgebaut werden, um allerorts die Voraussetzungen zur Einhaltung der Hygieneregeln zu schaffen.
  • Die Schulträger müssen im Rahmen des DigitalPakts und des Sofortprogramms rechtzeitig bis zum Schuljahresbeginn ausreichend mobile Endgeräte anschaffen, die dann den Schülerinnen und Schülern bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden können.
  • Das Kultusministerium muss die schulrechtlichen Voraussetzungen für ein strukturiertes und angeleitetes Lernen auf Distanz schaffen, etwa indem dieses in der Stundentafel abgebildet wird.
  • Die Lehrkräfteakademie muss ein attraktives Fortbildungsangebot schaffen, insbesondere zu didaktischen Konzepten für den Einsatz digitaler Medien im Fachunterricht.

Dringend erinnerte Maike Wiedwald daran, dass alle kurzfristig, mittelfristig und langfristig erforderlichen Entscheidungen im Dialog mit den Eltern- und Schülervertretungen, Bildungsverbänden, Gewerkschaften, Personalvertretungen, den Schulträgern und den Schulämtern erfolgen müssen. „In den vergangenen Wochen wurden alle unmittelbar an Schule Beteiligten immer wieder von einsamen Entscheidungen des Kultusministers überrumpelt, die sie dann in kürzester Zeit umzusetzen hatten. Wir wünschen uns für die Zukunft mehr Austausch und mehr Zeit zur Umsetzung aller weiteren Schritte an den Schulen“, so Wiedwald abschließend.