Schulleiterinnen und Schulleiter am Limit!

Es ist seit 14 Wochen immer dasselbe Bild!

Pressemitteilung 4. Juni 2020

Am Freitagnachmittag verschickt das Hessische Kultusministerium (HKM) neue Anweisungen an die Schulleiterinnen und Schulleiter, die dann am Montag in den Schulen umgesetzt sein sollen.

So war es auch vor dem Pfingstwochenende. Neue Hygienepläne gilt es umzusetzen. Die Definition der Risikogruppen wurde verändert. Dies sind zusätzliche Aufgaben der Unterrichtsplanung, die neben den normalen Aufgaben am Wochenende zu bewältigen sind.

Problematisch für die Schulen ist auch die unsichere Lehrkräftebasis. Welche Lehrkraft kann unter den aktuell immer wieder neu definierten Risikobewertungen zu welchen Aufgaben eingesetzt werden?

Alle Kolleginnen und Kollegen an den Schulen arbeiten derzeit unter Stress und mit vielen Unwägbarkeiten. Vor allem jedoch bei den Kolleginnen und Kollegen aus den Schulleitungen ergibt sich eine starke Mehrfachbelastung, die nicht mehr hinnehmbar ist. Massive Arbeitsüberlastung und wenig Arbeitspausen machen auf die Dauer krank!

Vollkommen allein und im Regen stehen gelassen sind Schulleiterinnen und Schulleiter bei der Planung des neuen Schuljahres. Es gibt es bis dato keine Informationen aus dem HKM, wie zum Beispiel eine Balance aus Präsenz- und Onlinelernen umgesetzt werden soll. Klare Handlungsanweisung auch hier: Fehlanzeige.

Die ministerielle Vorgabe, gymnasiale Lehrkräfte per Zwangsabordnung an den Grundschulen in den Klassen 3 und 4 einzusetzen, löst das Problem des Lehrkräftemangels an den Grundschulen nicht grundständig. Diese Form der Personallenkung bringt stattdessen große Unruhe und großen Unfrieden in die Kollegien, sowohl an den abordnenden Schulen, wie auch an den Grundschulen. Unruhe und Unfrieden in diesen Zeiten in die Schulen zu tragen, ist das Letzte, was wir gerade brauchen!

Schulleiter und Schulleiterinnen haben eine verantwortungsvolle Aufgabe. Sie sind es, die für die Sicherheit aller an ihren Schulen verantwortlich sind. Sie sind es, die den Arbeitsschutz für alle Beschäftigten an den Schulen gewährleisten müssen. Da ist die Erwartung auf ein wenig mehr Wertschätzung und Anerkennung ihrer Arbeit von Seiten des HKM nicht zu viel verlangt. Ein guter, erster Schritt wäre es, Anweisungen rechtzeitig in die Schulen zu geben, damit diese mit genügend Vorlaufzeit auch umgesetzt werden können.