Verlängerung der Regelstudienzeit und zusätzlicher Freiversuch bei Prüfungen

GEW Hessen: Ein wichtiger Schritt. Weitere müssen folgen!

Das HMWK ist der Forderung der GEW Hessen und der Studierendenvertretungen nach einer Verlängerung der Regelstudienzeit und einem zusätzlichen Freiversuch bei Prüfungen nachgekommen. Dies reduziert den übermäßig hohen Druck auf Studierende.

Nathalie Schäfer, Sprecherin der Studierenden in der GEW, gibt jedoch zu bedenken: "Viele Studierende haben neben dem Leistungsdruck nach wie vor finanzielle Probleme. Sie erhalten kein BAföG und müssten neben dem Studium eigentlich arbeiten. Aufgrund von Corona fehlen jedoch sehr viele Nebenjobs. Eine Verlängerung und Erweiterung der Hilfen auf Bun-desebene ist dringend geboten. Das Land Hessen kann sich dafür stark machen."

Für einen guten Studienerfolg aller Studiengruppen ist aus Sicht der GEW ein weiterer Schritt erforderlich. "Die Freiversuchsregelung gilt bisher nicht für das erste Staatsexamen, hierfür ist das Kultusministerium zuständig. Im Sinne einer einheitlichen wie auch gleichgerichteten Politik, die keine Studierendengruppen benachteiligt, muss auch hier ein zusätzlicher Freiversuch eingeführt werden", fordert Kyra Beninga, die an der Goethe-Universität Frankfurt Lehramt studiert und sich bei der GEW engagiert.

Bei den Beschäftigten an den Hochschulen sieht die GEW noch besonderen Nachholbedarf. "Uns erreichen Nachrichten, dass die Verlängerung von befristeten Verträgen von wissenschaftlichen Mitarbeitern für das Wintersemester nicht gewährt wird. Das Land und die Hochschulen müssen für eine möglichst einfache und einheitliche Lösung sorgen. Rechtlich ist das möglich, es muss aber das Geld dafür bereitgestellt werden", sagt Tobias Cepok, Referent für Hochschule und Forschung der GEW Hessen.