Warnstreik im öffentlichen Dienst: Kämpferische Stimmung in Frankfurt!

GEW Hessen zieht positive Bilanz | Pressemitteilung

Die GEW Hessen zieht eine positive Bilanz aus dem heutigen Warnstreik der Kommunalbeschäftigten in Frankfurt. Der Vorsitzende Thilo Hartmann erklärte: „Alleine in Frankfurt sind heute rund 250 GEW Kolleginnen und Kollegen dem Warnstreikaufruf der GEW im Bereich der Kitas und der Sozialen Arbeit gefolgt. Ihnen danke ich ausdrücklich für Ihren sehr engagierten Einsatz am heutigen Tag und in den vergangenen Wochen. Gemeinsam mit den Kollegen und Kolleginnen von ver.di und den anderen Gewerkschaften haben sie heute auf der Straße eindrucksvoll gezeigt, dass die Arbeitgeber bei den kommenden Verhandlungen deutlich nachbessern müssen. Das bisher auf dem Tisch liegenden Angebot lässt den Respekt gegenüber den Beschäftigten vermissen. Die schwierigen Bedingungen der vergangenen Jahren müssen mit einem guten Tarifergebnis belohnt werden. Reallohnverluste sind nicht akzeptabel.“
 

Aufgerufen waren seitens der GEW in Frankfurt vor allem die Beschäftigten beim Eigenbetrieb Kita Frankfurt, im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst, aber auch bei einzelnen freien Trägern. Deren Haustarifverträge regeln, dass das Tarifergebnis beim Einkommen automatisch für die Beschäftigten dieser Arbeitgeber übernommen wird. 
 

Das sei, so Hartmann, zum Beispiel bei der ASB-Lehrerkooperative der Fall. „Die tarifliche Regelung, die wir dort im vergangenen Herbst getroffen haben, garantiert, dass die Beschäftigten dort in Zukunft auf demselben Niveau wie die vergleichbaren Beschäftigten der Stadt Frankfurt bezahlt werden. Das ist gut für die Beschäftigten, aber auch für den Arbeitgeber: Der erhält mit dem Tarifvertrag eine entsprechende Refinanzierung und ist auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig.“ Das ist ein positives Modell für alle freien Träger in diesem Arbeitsfeld.

 

Zum Hintergrund:

Die Gewerkschaften fordern in der Tarifrunde 2023 von Bund und Kommunen: 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens 500 Euro monatlich bei einem Jahr Laufzeit. Außerdem 200 Euro monatlich für die Auszubildenden.
 

Die Arbeitgeber hatten in der letzten Verhandlungsrunde Ende Februar angeboten, die Gehälter in zwei Staffeln um 3 Prozent (Herbst 2023) und 2 Prozent (Sommer 2024) anzuheben. Dies bei einer Gesamtlaufzeit von 27 Monate. Die zusätzlich angebotene Inflationsausgleichszahlungen von insgesamt 2.500 Euro sind nicht tabellenwirksam.
 

Die nächste und gegebenenfalls entscheidende Verhandlungsrunde findet vom 27. März bis zum 29. März 2023 in Potsdam statt.